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Khaled Shomali

 

D e r   V e r s   i n   d e m   i c h   w o h n e

  Auswahl von 32 Gedichten aus dem Arabischen

 

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Khaled Shomali wurde 1958 in Beitsahour bei Bethlehem in Palästina geboren. Dort gründete er 1987 die Folkloregruppe "Arrouad", die Tonbänder mit eigenen Gedichten und eigener Musik veröffentlichte.

Er studierte Bauingenieurwesen an der RWTH-Aachen, arbeitet in diesem Beruf und lebt heute in Brühl. Mehrere Gedichtbände sind mittlerweile in Ramallah, Kairo und Tunis auf Arabisch erschienen. Einige seiner Gedichte wurden zudem in andere Sprachen übersetzt; zahlreiche Einzelveröffentlichungen von Gedichten und Geschichten für Kinder. Seine Arbeiten wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

 

Was sich in der arabischen und persischen Literatur vordergründig wie Liebeslyrik liest, findet allenfalls bei den mystischen Dichterinnen und Dichtern des Mittelalters eine annähernde Entsprechung. Der Leser weiß nie genau, an wen sie sich richten, ob an die physische Geliebte, den Geliebten oder an Gott. Metaphern werden zu Wirklichkeit, Wirklichkeit wird zu Metaphern. Sie tanzen den ewigen Tanz des Bewusstseins zwischen zwei Welten, die im Grund nur eine einzige sind.

 

Friedrich Rückert, einer der ersten Übersetzer orientalischer Dichtung ins Deutsche, hat das Wesen dieser Kunst an der Lyrik des Persers Hafis mit einem genialen Wortspiel wie folgt charakterisiert:

 

Hafis, wo er scheinet Übersinnliches

Nur zu reden, redet über Sinnliches;

Oder redet er, wo über Sinnliches

Er zu reden scheint, nur Übersinnliches?

Sein Geheimnis ist unübersinnlich,

Denn sein Sinnliches ist übersinnlich.

 

Für die Erlaubnis zur deutschen Erst-Veröffentlichung auf HAIKUSCOPE danken wir Khaled Shomali, der die Übersetzung selbst besorgt hat.

 

 

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