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Ruf

 

Ich rufe dich

Ja, nur dich

Dass du die Tränen aus deinen Augen und das Blut von deinen Armen wegwischst.

 

Ich will, dass du aufstehst

Und von dir den Geruch des Todes schüttelst

Und dass du läufst, läufst ... und läufst

Dass du über deinen Schatten springst

Vielleicht entdeckst du die tanzenden Schmetterlinge um dich herum

Sie machen nicht halt vor den Dornen.

 

Ich will, dass du träumst

Von einem strahlend schönen Mond

Verloren mit dem zerstreuten Klang

Dass du die Angst und deine Nacht bezwingst

Den Wind überholst

Und im Horizont schwebst

Dass du hoch steigst

Und den Flügeln einer Nachtigall vertraust

Und die der Schallmauer und der Stille brichst

Dass du rebellierst und die Wolken für die durstige Erde auspresst

Und die Kerze der Liebe anzündest

Dass du einen Traum trägst und fliegst.

 

 

 

© Khaled Shomali