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TRAUM

 

Ich flog nach Haus,
wo der Anfang ist.
Mit Brüten und mit Fingerkauen begann es.
Dann roch ich was oder schmeckte was.
Die Witterung löste mich.
Ganz gelöst war ich mit einem Mal
und ging über,
wie der Zucker ins Wasser.

Mein Herz war auch im Spiel,
viel zu groß war es schon lang,
nun quoll es übergroß.
Aber keine Spur von Beklemmung.
An Orte ward es getragen,
wo man die Wollust
nicht mehr sucht.

Käme jetzt eine Abordnung zu mir
und neigte sich feierlich vor dem Künstler,
dankbar auf seine Werke weisend,
mich wunderte das nur wenig.
Denn ich war ja dort,
wo der Anfang ist.
Bei meiner angebeteten
Madame Urzelle war ich,

das heißt so viel wie fruchtbar sein.



Paul Klee [1906] 

(in: Paul Klee, Gedichte, Arche Verlag, S. 62)