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pfingstrose 1 (brief an f.): ich wünschte du könntest den blumenstrauß sehen, der hier vor mir steht und überbordet. schneeweiß gegen glänzendes galapagosgrün. sein tiefes wohliges glucksen beim räkeln und ausdehnen der schneeblütenblätter. sein nach allen himmeln säuselndes lied, überraschend tief in der stimmlage. seine klage tief in mir an deinem herzen, undsoweiter (undsoweiter darf man heute in einem wort schreiben). wir hören nicht das knackende alter der welt. das knospen und welken der flockenrose, das flammende züngeln auf scheitellinien, das reden in zungen. das taubenstürzen. der ort: einwort.

 

 

© Andreas Reichel