[Das Journal] [Kurzgedicht der Woche] [Archiv] [Maghrebinische Gedichte] [Sperling] [Texte] [Impressum] [News] [Links]
|
HOHES UFER
Hinter den Bäumen beginnt das Meer. Man kann es nicht sehen, aber so ist es, seit sich das Meer zurückgezogen hat.
Man weiß auch, daß seine Wiederkehr nur eine Frage der Zeit ist; das verlorene Land gibt es nicht preis für allezeit. Im Jahr vielleicht ein paar Millimeter, nagt es sich in die Landschaft hinein, frißt einen Schluck Sand oder Erde. Man kann es nicht sehen, vorläufig nicht; nur manchmal fehlt ein Stuck Düne, liegt plötzlich eine Wurzel bloß.
Kann sein, daß der Wind zuvorkommt, ein Sturm, und das Verschwinden der Bäume besorgt; Wiesen und Felder übernimmt das Meer.
© Rango Bohne & Jürgen Becker |