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PROJEKT SPERLING Nr. 19 - 17. Mai 2007: DIE GEDANKEN DER AKAZIEN
Nos despedimos.
El viento arranca flores
de las acacias.
Wir nehmen Abschied.
Der Wind reißt Blüten
von den Akazien.
Susana Benet
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[ Zitat Tomas Tranströmer: Die fünf Streicher … ]
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Anmerkungen
Susana Benet, die sich Palmira nennt, wurde 1950 in Valencia geboren. Sie studierte Psychologie und praktiziert heute als Gestalttherapeutin und Logopädin. Ihr Weg begann nach der intensiven Lektüre chinesischer Dichtung, insbesondere der Klassiker Li Bai, Du Fu und Su Dongpo. Sie schreibt Lyrik und Kurzgeschichten, die sie in Zeitschriften wie Papel Elefante, Ultramar, La Siesta del Lobo und verschiedenen elektronischen Medien veröffentlicht. Als Autodidaktin pflegt sie die Aquarellmalerei. „Ohne es zu suchen, haben mich alle Wege zum Haiku hingeführt.“ Zuerst veröffentlicht in El Rincón del Haiku, Sevilla 2005. Auswahl und Übersetzung: Luis Corrales Vasco, Hubertus Thum.
Die Akazien, hier wie dort auch als Mimosen bezeichnet und am Mittelmeer besonders durch die bis zu zwölf Meter hohe Silber- oder Mimosenakazie (Acacia dealbata) vertreten, blühen von Januar bis März. Ihre sattgelben, stark duftenden Blütentrauben wachsen an feingliedrigen Fiederblättchen und sind in der Floristik sehr beliebt. Die goldene Pracht dieser eleganten Bäume ist jedoch recht vergänglich; schon eine einzige Frostnacht genügt, um sie zu zerstören. Der Name Mimose, zu lat. mimus, Schauspieler, nimmt Bezug auf eine der augenfälligsten Sinnesleistungen im Pflanzenreich überhaupt, ihre empfindsame Reaktion auf Berührungsreize und Erschütterungen. Dem deutschen Leser bleiben leider bestimmte Assoziationen verschlossen, die dieses Haiku auszulösen vermag: mimosa, in der männlichen Form mimoso, bezeichnet im Spanischen nämlich nicht allein den überempfindlichen, sondern ebenso den für Zärtlichkeiten und liebende Zuwendung offenen, aber auch damit verwöhnten Menschen.
Tomas Tranströmer, geboren 1931 in Stockholm, lebt in Västerås (Schweden). Sein schmales lyrisches Werk hat weltweit Furore gemacht. In seinen Gedichten gibt er der Wirklichkeit den Zauber des Ursprungs zurück und lässt sie, letztlich unerklärbar, in neuem Licht aufleuchten und irisieren. 1981 erhielt er den Petrarca-Preis; er soll mehrfach als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis im Gespräch gewesen sein. Das Zitat ist dem Gedicht Schubertiana entnommen. Vgl. Tomas Tranströmer: Gedichte. Aus dem Schwedischen von Hanns Grössel. München und Wien 1981, S. 64. |
PROJEKT SPERLING Nr. 19 - 17. Mai 2007: DIE GEDANKEN DER AKAZIEN