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PROJEKT SPERLING  Nr. 50 - 17. Januar 2008:  MONDLICHT

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Wintermond -

Chagalls blaues Haus

erwacht

 

 

 

 

Ilse Jacobson

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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[ Zitat Martin Buber: Wie die Hand … (aus Rabbi Nachman ben Ssimcha)

 

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Anmerkungen

 

Ilse Jacobson lebt am Fuß der Schwäbischen Alb. Ihre erste Begegnung mit dem Haiku geht auf die sechziger Jahre zurück, als Manfred Hausmann deutsche Fassungen klassischer japanischer Dichtung aus seinem bekannten Buch Liebe, Tod und Vollmondnächte las. Nach sporadischen, aber nie ganz abreißenden Versuchen „für die Schublade“, schreibt sie seit zwei Jahren intensiver. Darüber hinaus hat sie meditative Texte in der Anthologie Augenblicke in Poesie und Farben veröffentlicht. „Jetzt ist das Haiku mein ständiger Begleiter; es bereichert mein Leben“, schrieb sie mir. Und: „Ich liebe Chagalls Gemälde Das blaue Haus, dieses urige, runde, weibliche Haus, das für mich Geborgenheit ausstrahlt.“ Erstveröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis von Ilse Jacobson, Mössingen.

 

Im Werk des in Witebsk geborenen Malers Marc Chagall (1887 – 1985) haben die daseinsbejahende Frömmigkeit und Mystik des ostjüdischen Chassidismus bildnerischen Ausdruck gefunden. Die visionäre, aus einem geradezu unerschöpflichen Zentrum der Kreativität hervorsprudelnde Welt seiner Gemälde, Gouachen, Aquarelle, grafischen Arbeiten und Glasfenster gehört zu den bleibenden künstlerischen Vermächtnissen. Der überlieferte Ausspruch von Rabbi Nachman ben Ssimcha, nach dem Ort seines Wirkens auch Rabbi Nachman von Bratzlaw genannt, einem im 18. Jahrhundert lebenden und verehrten Meister (Zaddik), fasst nicht allein seine Botschaft in wenige Worte; vor jedem Bild Marc Chagalls wird er zur poetischen Gewissheit. Zitiert nach Martin Buber: Die chassidischen Bücher. Berlin 1927, S. 32.

 

 

 

 

PROJEKT SPERLING  Nr. 50 - 17. Januar 2008:  MONDLICHT

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