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PROJEKT SPERLING Nr. 55 - 21. Februar 2008: LESARTEN
hinter alten Tapeten
am Ende der Drähte
die Anderen
Gerd Börner
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Die wahre Kunst ist immer vieldeutig. Das Schönste an einem Kunstwerk ist die Verschiedenheit der Deutungen, die es zulässt.
Lew Kopelew
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Anmerkungen
Gerd Börner, 1944 in der Uckermark geboren, studierte Elektrotechnik in Dresden. 1995 begann er mit dem Schreiben von Haiku, Kurzgedichten und Kurzprosa. Seit Jahren ist er einer der bekanntesten deutschen Haikuautoren. Zeugnisse seines Schaffens, das sich durch Ökonomie der Sprache und Prägnanz auszeichnet, wurden bereits in verschiedenen Ausgaben des Sperlings veröffentlicht. Seinem 2005 herausgegebenen und vielbeachteten Erstling Hinterhofhitze hat er unlängst den Band offene Ferne – Kurzlyrik und Kurzprosa folgen lassen, in dem er östliche und westliche Literatur gekonnt verbindet und neue, außerordentlich lesenswerte (Haiku-) Wege beschreitet. Der Titel ist über den Buchhandel oder direkt beim Autor unter der Internetadresse www.ideedition.de zu beziehen. Mit freundlicher Genehmigung von Gerd Börner, Berlin.
Lew S. Kopelew (1912 – 1997), russischer Germanist und Schriftsteller, setzte sich wie Alexander Solschenizyn und Andrej Sacharow ab Mitte der sechziger Jahre für die „Andersdenkenden“ in der damaligen Sowjetunion und den „Prager Frühling“ ein. Schon bald gehörte er zu den prominentesten Dissidenten, wurde öffentlich gemaßregelt sowie mit Parteiausschluss, Schreibverbot und dem Verlust des Arbeitsplatzes bestraft. 1980 gestatteten ihm die Behörden die Ausreise in den Westen, der die Ausbürgerung folgte. Bis zu seinem Tod lebte er in Köln. Das Zitat ist dem Text der Antrittsvorlesung anlässlich seiner Gastprofessur an der Göttinger Georg-August-Universität entnommen. Nach Werner Hoffmann: „Ansturm gegen die letzte irdische Grenze“ – Aphorismen und Spätwerk Kafkas. Bern und München 1984, S. 8. |
PROJEKT SPERLING Nr. 55 - 21. Februar 2008: LESARTEN