Ein Bild ist nichts. Es ist nur eine Tür, die zu einer anderen Tür führt ... Niemals werden wir die Wahrheit, die wir suchen, in einem Bild finden; sie wird erst hinter der letzten Tür erscheinen, die der Betrachter mit seinen eigenen Anstrengungen aufstößt.

Antoni Tàpies

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Anmerkungen

Zu Gerd Börner, der mit seinen Arbeiten schon häufig zur Gestaltung von Projekt Sperling beigetragen hat, vgl. Ausgabe 74. Auf seine bemerkenswerten Gedichtbände „Hinterhofhitze“ und „offene ferne“ sei an dieser Stelle nochmals hingewiesen. Sie sind im Buchhandel oder direkt über die Homepage des Autors www.ideedition.de erhältlich, wo weitere Arbeiten aus seiner Feder gelesen und gehört (!) werden können. Erstveröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis von Gerd Börner, Berlin.

Nomen est omen. Im Familiennamen des Malers, Grafikers und Objektkünstlers Antoni Tàpies i Puig (*1923) klingt das spanische Wort „tapia“ an, das „Wand, Mauer“ bedeutet. Tatsächlich waren es die Graffiti sowie die Materialität verwitterter Hauswände und Umfassungsmauern seiner katalonischen Heimatstadt Barcelona, die ihn bereits früh beeindruckten. Raue Grundierungen aus Sand, Zement und anderen mineralischen Stoffen sind bei ihm oft Ausgangspunkt für großformatige Collagen und Gemälde, die er mit magischen Zeichen versieht oder in die er banale Alltagsgegenstände einarbeitet. Die philosophischen Schriften des indischen Advaita-Vedânta, Taoismus, Zen und die Ostasiatische Kunst haben das Spätwerk des Autodidakten geprägt, der zunächst Jura studierte und die Akademie nur zwei Monate besuchte. Mit der Fundació Tàpies (Stiftung Tàpies) eröffnete er 1990 in Barcelona ein eigenes Museum; es zeigt die weltweit umfassendste Sammlung seiner Werke. Tàpies erhielt zahlreiche renommierte Auszeichnungen und gilt als einer der führenden europäischen Künstler der Gegenwart.

Quelle des Zitats: Tàpies. Werke auf Papier 1943 – 2003. Herausgegeben von Achim Sommer und Andreas Franzke. Kunsthalle Emden 2003, S. 30.