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PROJEKT SPERLING Nr. 87 - 23. Oktober 2008: WEST-ÖSTLICHES

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Bereit für Haiku …

Langsam neigt sich mein Schatten

nach Osten

 

 

 

 

Wolfgang Beutke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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settled for haiku … / slowly my shadow moves / to the east

 

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[ Zitat Hermann Hesse: Und dann hat mich ... auch die japanische Lyrik sehr bezaubert … ]

 

 

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Anmerkungen

 

Eine Arbeit von Wolfgang Beutke erschien zuletzt in Ausgabe 70, „Gesichter und Gesichte“. Erstveröffentlichung (deutsche und englische Fassung) mit freundlicher Erlaubnis des Autors.

 

Wahrscheinlich lernte Hermann Hesse das Haiku durch seinen Vetter Wilhelm Gundert (1880 – 1971) kennen, der jahrzehntelang als Pfarrer, Hochschullehrer und Leiter des Deutschen Kulturinstituts in Japan wirkte. 1936 wurde er an die Universität Hamburg berufen, wo er die Nachfolge des angesehenen Ostasienwissenschaftlers Karl Florenz antrat. Von 1938 bis 1941 war er Rektor der Universität. Gundert ist unter anderem Verfasser einer bemerkenswerten Geschichte der japanischen Literatur. In der 1952 erschienenen, wiederholt aufgelegten Anthologie Lyrik des Ostens, die diese poetische Welt  dem breiten Kreis deutscher Leser erschloss, betreute er die Dichtung Chinas und Japans editorisch und steuerte hierzu zahlreiche eigene Übertragungen bei. Als bedeutende Leistung gilt seine – leider unvollendet gebliebene – Übersetzung des chinesischen Bi-Yän-Lu (Niederschrift von der Smaragdenen Felswand), einer um 1115 n. Chr. von dem Dschan- (Zen-) Meister Yüan-wu geschriebenen Sammlung sogenannter kung-an (jap. kôan). Es handelt sich um kurze Texte sowie Kommentare zur meditativen Schulung, die den unterscheidenden Verstand des Schülers brechen und ihn öffnen sollen für das Erlebnis der „Großen Befreiung“, den „Sprung ins Grenzenlose“ (chin. chien, jap. satori).

Quelle des Zitats: Lieblingslektüre (1945). In Hermann Hesse: Die Welt der Bücher. Betrachtungen und Aufsätze zur Literatur. Zusammengestellt von Volker Michels. Frankfurt am Main 1977, S. 304 – 305.

 

 

 

 

PROJEKT SPERLING Nr. 87 - 23. Oktober 2008: WEST-ÖSTLICHES

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