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PROJEKT SPERLING Nr. 75 - 31. Juli 2008: DER ENTSCHEIDENDE AUGENBLICK
Bereit zum Schnappschuss -
ein Falter landet auf
dem Blusenknopf
Claudia Brefeld
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Über Fotografie gibt es nichts zu sagen, man muss nur hinsehen.
Henri Cartier-Bresson
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Anmerkungen
Claudia Brefeld schreibt, zeichnet, fotografiert und malt. Beispiele aus ihrer Werkstatt wurden in den Ausgaben 10, 22, 37, 54 und 62 vorgestellt. Die Homepage http://www.artgerecht-und-ungebunden.de vermittelt einen umfassenden Einblick in die Thematik schöpferischer Arbeit, der sie sich - neben den vielfältigen Anforderungen von Beruf und Familie - unermüdlich widmet. Mit freundlicher Genehmigung von Claudia Brefeld.
Henri Cartier-Bresson (1908 – 2004) fühlte sich ursprünglich zur Malerei berufen, doch Anerkennung und dauerhaften Ruhm erlangte er als Fotograf. Seine geliebte Leica, unter dem Mantel versteckt, galt ihm als Verlängerung des Auges. Aufnahmen wie der über eine Regenpfütze springende Fremde oder der eine nackte Statue betrachtende Polizist haben sich in das Gedächtnis seiner Bewunderer eingebrannt. Mit der 1952 formulierten „Theorie des entscheidenden Augenblicks“, die er schon früh in seinen Kriegsreportagen verwirklichte, umriss er ein Ideal, das unter der englischen Bezeichnung „haiku moment“ ebenso Eingang in die Poetik gefunden hat. „Es gibt nichts auf der Welt, das nicht einen entscheidenden Augenblick hätte“, sagte er. Inwieweit es sich bei „haiku moment“ um eine Übernahme des fotografischen Vorbildes durch amerikanische Theoretiker handelt, ist eine interessante Frage. Schreiben wir im heutigen Zitat „Haiku“ statt „Fotografie“, zeigt sich eine weitere Parallele: Die Interpreten reden im Grund nur über sich selbst. Der Zauber innerer Bilder, auch der vom Wort herbeigerufenen, wird durch Wörter zerstört. Quelle: Notiz aus meinem Archiv. |
PROJEKT SPERLING Nr. 75 - 31. Juli 2008: DER ENTSCHEIDENDE AUGENBLICK