[ Zitat Ludwig Wittgenstein: Ist eine scharfe Fotografie überhaupt ein Bild eines Menschen ... ]

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Anmerkungen

Helga Stania lebt seit 1990 im Kanton Luzern (Schweiz) und widmet sich seit 2003 dem Haiku. Überzeugende Beispiele ihres Schreibens finden sich in den Ausgaben 24 und 42 dieser E-Zeitung; neun Arbeiten wurden unlängst in der Anthologie Große Augen bei Wolkenpfad, Tübingen, veröffentlicht. Mein Vorschlag, ihr Haiku als „Graffito“ auf das Foto einer von den Spuren der Zeit und des Menschen gezeichneten Mauer zu setzen, stieß bei ihr auf spontane Zustimmung. Erstveröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis von Helga Stania, Greppen.

Zu Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951), aus Österreich stammender Philosoph mit britischem Pass, vgl. die Ausgaben 23, 45 und 65. Das an die Geschwister verschenkte Millionenerbe – auch Dichter wie Rilke und Trakl wurden großzügig bedacht – sowie die Arbeit als Dorfschullehrer und Gärtnergehilfe sind Wegmarken eines mit unbeirrbarer Entschlossenheit geführten bedürfnislosen Lebens, das er auch achtzehn Jahre nach der Veröffentlichung seiner vieldiskutierten sprachkritischen Abhandlung Tractatus logico-philosophicus nicht aufgab, als er schließlich in Cambridge einen Lehrauftrag annahm. „Scheu und zurückgezogen, ziemlich schäbig gekleidet, suchte er sich die einfachste Umgebung zum Wohnen: ein winziges, gekalktes Zimmer, das wie eine Mönchszelle aussah, oder eine kleine Kammer in irgendeinem Haus.“ Nur bei Diogenes dürfte es noch spartanischer zugegangen sein. In Ludwig Wittgensteins Briefen und Gesprächen finden sich Aussagen, die tiefen Einblick in die Welt der Sprache und der Dinge bezeugen. Sein letzter Satz lautete: „Sagen Sie ihnen, dass ich ein wundervolles Leben gehabt habe.“

Quelle des Zitats: Undatierte Notiz aus meinem Archiv.