[Das Journal]  [Kurzgedicht der Woche]  [Archiv]  [Maghrebinische Gedichte]  [Sperling]  [Texte]  [Impressum]  [News]  [Links]

 

PROJEKT SPERLING  Nr. 95 - 18. Dezember 2008: ANDANTE

|

 

 

 

 

Abendrot

  hinter Eisblumen

   zittert Hausmusik

 

 

 

 

Gabriele Reinhard

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

.......................................................................................................................................................................

 

 

Heute Abend Franz Schubert - das letzte Streichquartett. Im langsamen Satz endet die Zeit. Ich schreibe ihn fort ins Schweigen.

 

Hubertus Thum

 

 

.......................................................................................................................................................................

 

 

Anmerkungen

 

Über Gabriele Reinhard, Höchstenbach, siehe Ausgabe 8. Weitere Einzelheiten ihrer Arbeit sind der Homepage www.gabriele-reinhard.de zu entnehmen. Erstveröffentlichung mit freundlicher Erlaubnis der Autorin.

 

Wer war Franz Schubert? Mit der Schilderung seiner Lebensumstände lässt sich diese Frage ebenso wenig beantworten wie eine andere nach der Identität Mozarts. Franz Schubert ist Musik. In meinen Ohren vorwiegend jene reife Musik, die er im Herbst 1822 – beinahe zeitgleich mit dem Ausbruch seiner Krankheit – zu komponieren begann und bis zu seinem frühen Tod 1828, im Alter von einunddreißig Jahren, zur Vollendung führte. Der Pianist Alfred Brendel schrieb in einem Aufsatz: „Es wäre … denkbar, dass Schubert unter dem Eindruck seiner Erkrankung seine Kräfte in einer plötzlichen, geradezu verzweifelten Anstrengung zusammenfasste, wie einer, dem es zum ersten Mal zum Bewusstsein kommt, dass der Zeitspanne seines Lebens Grenzen gesetzt sind.“ Grenzen, die diese Musik in den letzten Streichquartetten und Klaviersonaten schwerelos überschreitet.

 

Zitat: Hubertus Thum, Stimmen hinter der Wand. Aufzeichnungen 1985 – 2002, unveröffentlicht. Vgl.  Alfred Brendel: Nachdenken über Musik. München und Zürich 1977, S. 89 – 110.

 

 

 

 

PROJEKT SPERLING  Nr. 95 - 18. Dezember 2008: ANDANTE

|